In Kleins Hinterhof treffen sich alte Freunde


Wanne-Eickel. Seit 1961 ist das Ehepaar Klein fester Teil der Cranger Kirmes. Im Hof der Hauptstraße 412 führen sie an den tollen Tagen den Biergarten Willy Klein.

Seit 1961 ist das Ehepaar Klein fester Teil der Cranger Kirmes. Willy und Käthe Klein, einst Inhaber einer Wein- und Spirituosenhandlung in Wanne-Eickel, verkauften bereits auf der Dorstener Straße und dem Kirmesplatz Getränke. Seit 24 Jahren haben sie im Hof der Hauptstraße 412 ihr Heim für die tollen Tage gefunden. Was das Hinterhofgeschäft ausmacht, erzählen sie der WAZ.

„Das ist hier ein gewisser Insidertreff“, meint Willy Klein. Viele Vereine und Gruppen träfen sich Jahr für Jahr im Hinterhof. Denn: „Hier ist kein Krach“, erklärt Sohn Burkhard. So könnten sich Freunde, Bekannte und ehemalige Kunden der Familie Klein treffen und in Ruhe schnacken.

Vor allem darauf, dass sie ihre Stammkunden aus Wanne-Eickel früher wie heute jährlich zur Crange-Zeit besuchen kommen, sind Käthe und Willy Klein stolz. „Die Kirmes gehört einfach zu unserem Leben“, meint Willy Klein. Nach all den Jahren im Geschäft und auf der Kirmes seien sie bei vielen beliebt und bekannt.

Ein Schluck aus der Heimat
Ebenso bekannt: Willy Kleins Kräuterschnaps-Kreation „Immer Tofte“, neben dem Dortmunder Kronen-Bier ein echter Renner an der Hinterhoftheke. Wie viele Liter die Kunden der Kleins davon vernichten, behält die Familie für sich. Nur so viel verrät Burkhard Klein: „Es ist nicht wenig, aber in der Produktion ist nach wie vor alles Handarbeit und es kommen keine großen Maschinen zum Einsatz.“ Viele besuchten übrigens nur wegen der exklusiven Spezialitäten den Hinterhof. „Tofte und Dortmunder Kronen gibt es auf der Cranger Kirmes nur bei uns“, verkündet Willy Klein stolz. Gar ins europäische Umland vertreibe Sohn Burkhard das Wanne-Eickeler Gebräu das ganze Jahr über. „Für Wanne-Eickeler ist ,Immer Tofte’ wohl ein Schluck Heimat“, mutmaßt er.

Ähnlich sei für ihn die Cranger Kirmes ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. „Unsere Jungs sind mit uns hinterm Tresen groß geworden“, lacht Mutter Käthe. Kein Wunder, dass der Familienbetrieb im Hinterhof nun drei Generationen vereint. Neben Käthe und Willy Klein und Burkhard komme regelmäßig auch sein jüngerer Bruder aus New York zurück, um mitzufeiern und anzupacken. Und: „Meine Kinder, 20 und 22, helfen mittlerweile auch mit“, berichtet Burkhard Klein. Sie seien ebenso wie er „da rein gewachsen“.

Was Crange und das Hinterhofgeschäft für ihn und seine Familie ausmacht? Da sind sich alle einig: „Hier geht es nicht nur um den Getränkeverkauf, sondern auch ums Zwischenmenschliche“, fasst Willy Klein zusammen. Die Cranger Kirmes halte Freundschaften zusammen, „weil man sich hier im Hinterhof jedes Jahr wieder trifft, weil Leute aus allen Ecken Deutschlands und der Welt nach Hause kommen“, ergänzt Burkhard.

Laura Konieczny, Cranger Kirmes 2014, WAZ, 11. August 2014